Die letzten Wochen waren für uns bei ago dental spannend, herausfordernd, neu und definitiv nicht alltäglich. Wir haben z.B. lange in unseren Schubladen gekramt, um die passenden Pläne für den Pandemiefall zu finden – leider erfolglos. Was macht man als mittelständischer Handwerksbetrieb in solchen Fällen? Man krempelt die Ärmel hoch, lässt sich etwas einfallen und setzt das Gefundene nach bestem Wissen und Gewissen um. Wenn Sie als treuer Leser unseres Blogs jetzt ein Wundermittel gegen Corona im Dentallabor erwarten, dann müssen wir Sie leider enttäuschen. Tatsächlich sind wir ganz „hands on“ an die Sache rangegangen, was vermutlich unserer Mentalität als Handwerksbetrieb aus Münster entspricht. Das Ergebnis: Wir waren die ganze Zeit für unsere Kunden da, haben alle Kundenwünsche erfüllt und an COVID-19 ist, worüber wir uns sehr freuen, auch keiner in unserem Umfeld erkrankt.
Unsere Praxis ist derzeit geschlossen!
Als wir Mitte März u.a. durch die ersten temporären Praxisschließungen so richtig von der Corona-Pandemie erwischt wurden, war uns klar, dass wir mit den Auswirkungen über eine lange Zeit zu kämpfen haben werden. Gefühlt haben gerade im März und April unsere Zahnärzte mit bis zu 80% Patientenausfällen umgehen müssen, was natürlich eine unmittelbare Wirkung auf den Bedarf an Zahnersatz hat. Das war der erste Umstand, mit dem wir zurechtkommen mussten.
Veranstaltungen auf dem Prüfstand
Im gleichen Zeitraum, genauer gesagt am 25. März, haben wir eine vielversprechende Veranstaltung in Kooperation mit Dr. Stefan Hümmeke, Oralchirurg aus Osnabrück, zum Thema Digitalisierung in der Implantatprothetik geplant. Trotz des packenden Themas und der hohen Anmeldezahlen haben wir kurz vor der Fortbildungsveranstaltung die Reißleine gezogen und den Abend im Schloss Wilkinghege schweren Herzens abgesagt. Es war klar, dass auch das Thema Fortbildung auf längere Zeit, zumindest im klassischen Setup, nicht gehen wird. Der zweite Umstand, der unsere Jahresaktivitäten kräftig durcheinander gewirbelt hat.
Angst im Umgang miteinander
Ein weiteres, nicht zu unterschätzendes Thema ist die Angst vor Ansteckung mit dem Corona-Virus. Menschen, im Labor oder außerhalb, gehen ganz unterschiedlich mit dieser Angst um. Dass wir uns schnell vom gewohnten Händeschütteln verabschieden durften, ließ nicht lange auf sich warten. Der Umgang untereinander hat sich seither stark verändert. Sicherheitsabstände, Mundschutz und Händedesinfektion sind nun ständige Begleiter des Laboralltags, innerhalb unserer vier Wände in Münster Hiltrup und natürlich auch in den Zahnarztpraxen unserer Bestandskundenschaft. Der dritte Umstand, mit dem wir uns auch auf Sicht weiter anfreunden müssen.
Umgang mit den neuen Herausforderungen
Wie gehen wir damit um? Tatsächlich sind wir seit Wochen geprägt von Pragmatismus. Wenn weniger Arbeit auf den Arbeitsplätzen unserer Techniker landet, dann werden Überstunden abgebaut, Urlaub wird genommen und auch Minusstunden sind erlaubt. Wenn alle internen Stricke reißen, gibt es ja immer noch das Mittel der Kurzarbeit. Im Falle der üblichen 3 bis 4 Veranstaltungen pro Jahr im persönlichen Kontakt überlegen wir uns Konzepte, ob beispielsweise die Veranstaltung mit Dr. Hümmeke nicht auch als Webmeeting stattfinden kann. Die Entscheidung dazu steht noch aus. Im Fall des anderen Umgangs miteinander setzen wir nicht auf starre Regeln, sondern passen uns den Vorstellungen unserer Zahnärzte und Mitarbeiter an. Schließlich soll sich jeder in seinem Umfeld wohl fühlen und dennoch sicher vor Infektion sein.
Den Kopf in den Sand zu stecken, gilt auch im Fall einer Pandemie nicht. Mit gesundem Menschenverstand und ein wenig Pragmatismus lassen sich die Herausforderungen dieser Tage lösen. Wir sagen nicht, dass uns das leicht fällt, aber wir haben gelernt, dass ein positiver Umgang mit der Situation definitiv ein guter Ratgeber ist. Wer mehr wissen möchte, ist herzlich eingeladen uns anzusprechen. Wir freuen uns auf den Austausch.
Ihre ZTM Andreas Specht und Klaus Thesing